Ä Zwärgegschicht

  

Das isch d`Gschicht vom Zwärg Gurgelmutz.

Es isch grad no Winter und er schlaft i sinere Höhli.

 

Aber jetzt wacht er uuf, will er vo wiit her i sini Träum de Frühlig hät ghört rüefe:

Wach uuf! Wach uuf! Er blinzlet, staht uf  und lueget us sinere Höhli use. Also dä Wind  isch scho no echli chalt, aber es paar fröhlichi Sunestrahle tanzed ume und winked ihm.

Und s`Müüsli rännt verbi: Guete Früehlig Gurgelmutz!

Das isch kän schlechte Afang, dänkt er, aber sini Auge sind no echli müed. Und drum macht er sis Höhletörli wieder zue und schlaft nomal es Wili i sim weiche Bett.

 

Und i sine Träum chunnt d`Früehligsfee zu ihm. Sie isch ganz fiin und zart und hät goldigi Haar. Ihres Gwand bewegt sich im Früehligswind. Sie lächled – und lueg – sie hät e Harfe debii und spielt e sone schöni Musig, wiäs no niä öpper ghört hät.

Mä chas nöd beschriebe, nur i de Seel devo träume. Dänn lächled sie dä Gurgelmutz nomal ganz fiin a, verneigt sich echli und verschwindet wieder.

Das isch e so schön gsi, dass de Gurgelmutz jetzt endgültig muess ufstah und sonen glückliche Sunnestrahl go umarme wo vor sinere Höhli wartet.

 

Und dänn luegt er ume und stuuned. D`Bäum händ scho fiini grüeni Bletter und uf de Wiese hätts überall diä lüüchtige gäle Blueme im Sunneschii! So schön isch da Frühlig no gar nie gsi!

 Wiä im Traum wandlet er durch d`Wiese und d`Sunne schiint direkt i sis Härz inä. Aber es isch kein Traum, ganz sicher nöd!

 

Und uf eimal schtaht er vorere bsunders grosse gäle Blueme ; wiän än Stärn gseht sie us.

Und woner zu ihre ufelueget , isch es, wiä wänn er i sie ine gah würd, i d`Mitti vo dä Bluemä, da wo ihres Gheimnis isch.

Det ine häts e wunderbars goldigs Liecht und er ghört Wasser sprudle wiä vonere Quällä. Er sitzt ganz  adächtig ab. Da ghört er ä sanfti Stimm rede. Sie redt mit ihm,  em Zwärg Gurgelmutz !

 

Willkomme Gurgelmutz, seit sie, du häsch dä Wäg gfunde zu dä Quelle wo alles Glück und alli Liebi härchunnt. Und jetzt verrat ich dir es Gheimnis, los guet zue:

 

Im Innere vo  jedem Läbewäse hätts es Törli. Und wänn das Törli ufgaht, chunnt d`Früehligsfee uf Bsuech. Genau so wiä sie i dini Träum cho isch. Sie hätt dich dahäre zu mier gfüehrt, will dis Törli offe gsi isch.

Du häsch jetzt ä Ufgab: Gang use i d`Wält und hilf mit, d`Törli vo allne Läbewäse ufzmache. Es isch nöd immer so eifach, aber ich hilf dir debi.

Heb guet Sorg, dass dis eigene Törli immer offe bliibt. Dänn cha d`Fee dich wieder emal da häre füehre.

Und jetzt gib ich dir no es goldigs Sternli i d`Hand, damit du gsehsch, dass din Bsuech bi mir kein Traum gsi isch.

 

Und dänn staht dä Gurgelmutz wieder uf dä Wiesä  vor därä grosse Blueme, wo usgseht wiänen Stern. I sim Herz isches ganz warm. So öppis hät er no niä erläbt! Hät er jetzt das alles träumt? Aber da, i sinere Hand liit doch dä chli goldig Stärn!

 

Ich muess zerscht emal echli absitze und naadänke, murmelt er und sitzt uf en Stei am Waldrand. Det blinzlet er dä ganz Tag es bizzli i d`Sonne ine. Und dänn gaht er hei und macht sich e feini Pilzsuppe us tröchnete Pilz vom letschte Herbscht zum z`Nacht.

S`Sternli hätt er sorgfältig ines Blettli igwicklet und i d`Täsche vo sim Hämp gschteckt. Dänn gaht er namal vor d`Höhli use und luegt echli an Sternehimmel ufe. Da chunnt d`Üle zflüüge.

 

Hoi Gurgelmutz, was machsch dänn du no so schpat da usse im Dunkle?

Ja weisch Üle, ich ha hüt so viel erläbt, da hani eifach namal dä Sternehimmel müesse aluege, bevor ich go schlafe gah.

 

Isch dänn hüt öppis bsunders passiert Gurgelmutz?

Ja also – es isch echli schwierig zum verzelle - , ich bi zu sonere grosse gäle Blueme cho i dä Wiesä, sie hätt uusgseh wienen Stern, und dänn  bin ich uf eimal i derä Bluemi ine gsi…

 

Aha Gurgelmutz, ich weiss genau wo du gsi bisch, weisch ich bi scho alt und känne diä grosse Gheimnis. Du häsch öppis ganz Schöns erläbt, gäll?

Ja, und wänn ich nöd esones goldigs Sternli übercho hett, würd ich dänke, es seg nur en Traum gsi.

 

Gurgelmutz, ich ha der au no es Gschänkli, wart emal schnäll. D`Üle flügt devo  und chunnt scho gli wieder zrugg: Lueg ich ha bsunderi grossi leeri Schnäggehüüsli gsammlet und eis isch für dich. Wänns as Ohr ane hebsch, dänn ghörsch s`Wasser schprudle vo dä Quelle.

 

Vo derä Quellä det idä Blueme?

Ja, probiers emal!

 

Dä Gurgelmutz losed am Schnäggehuus:

Ja genau so hätt's tönt, jetzt chan ich mich wieder richtig guet erinnere!

 

Ebä, drum han ich`s dier gäh. Und jetzt gang go schlafe du chline Zwärg, morn isch wieder ein neue Tag.

 

Dä Gurgelmutz seit dä Üle guet Nacht.

Dänn leit er sich uf sis weiche Bett us Moos, nimmt s'goldige Sternli i d`Hand und hebt no chli das Schnäggehuus as Ohr, bis er friedlich ischlaft.

  

Und er träumt en wunderschöne Traum.